Beim Ironman 70.3 in Zell am See lies Justine Jendro ihren Traum wahr werden und krönte ihre kämpferische Leistung als Gesamtvierte und dem Sieg in der W 30. Damit hat die Triathletin des TV Burglengenfeld die Qualifikation für die Ironman Weltmeisterschaften 70.3 in Neuseeland 2024 in der Tasche.
Zwar war die Vorbereitung wegen einer beruflichen Veränderung für ihren erst zweiten Mitteldistanz Triathlon nicht gerade ideal, jedoch machte sie dieses Manko mit ihrem ungebrochenen Kampfgeist wieder wett. Zusammen mit Coach Thomas Kerner fand sie die richtige Abstimmung, um in ihrem erst zweiten Triathlon Jahr schon so richtig groß auftrumpfen zu können. Rund 15-20 Stunden die Woche investierte sie dabei in die direkte harte 4-wöchige Vorbereitungsphase.
Bei 18 Grad Wassertemperatur und 20 Grad Lufttemperatur fand sie für ihre Verhältnisse die besten Voraussetzungen vor, um das harte Vergnügen des IRONMAN 70.3 in Zell am See gut über die Bühne zu bringen. 1.9 km Schwimmen im kristallklaren See, eine 90 km Radrunde mit steilen Anstiegen und schnellen Abfahrten mit gesamt 860 Höhenmeter, sowie 2 wellige Laufrunden entlang des Zeller See verlangten schon einiges an Stehvermögen von den Dreikämpfern.
Nach dem Sprung ins kalte Nass zeigte die TV-Dreikämpferin das sie in ihrer Angstdisziplin über den Winter so einiges gelernt hatte beim Schwimmclub Schwandorf. Es gelang ihr im Getümmel etwas Ruhe zu bewahren und glitt mit gleichmäßigen Zügen im warmen Neoprenanzug durch den frischen See. So stieg sie bereits nach für sie tollen 34.07 Minuten aus dem Wasser, wechselte als eine der Schnellsten in die Radschuhe, sowie dem Helm und schwang sich mit Begeisterung vor der schneebedeckten Bergkulisse auf ihr Triathlon Rad. Hier ließ sie die Zügel los, überholte eine Frau nach der anderen und auch so manche Männer mussten ratlos dreinschauen als sie ihnen das Hinterrad zeigte. Das genoss die athletische TV-lerin mit einem breiten Grinsen als sie mit ihren zwei Zöpfchen am 14 km Anstieg zum Filzensattel auf 1280 m Höhe an ihnen leicht pedalierend vorbeizog. Am höchsten Punkt in Dienten am Hochkönig vernahm sie mehrmals ihren Namen vom Moderator, nichtsahnend dass sie sich schon in die Spitze aller Amateurinnen vorgearbeitet hatte. Nach der rasanten Abfahrt spulte sie auch die restlichen 40 Kilometer mit knapp 40 km/h herunter und hatte am Ende einen famosen 35 Schnitt trotz der vielen Höhenmeter auf ihrem Tacho. Nach einem erneuten Blitzwechsel in die Lauschuhe stand jedoch der schwierigste Teil für sie auf dem Programm. Bis Kilometer 7 lief sie es super mit einem ca. 4.25 min Schnitt pro Kilometer und hatte sich schon auf Rang 3 aller Frauen vorgearbeitet. Dann kamen jedoch harte 14 Kilometer, denn sie bekam immer wieder Krämpfe in den Oberschenkeln. Das man beißen muss, das hatte sie als ehemalige Mittelstreckenläuferin über die kurzen Distanzen gelernt. So „kurz“ vor dem Ziel noch aufzugeben oder sich gehen zu lassen, das ist nicht ihr Ding. So biss sie auf die Zähne und spulte die 21.1 Kilometer mit einem 4.48 er Schnitt noch in beachtlichen 1.41 Stunden herunter. Am Ende stand sie mit einem fröhlichen und freudigem Lachen nach starken 5.00.37 Stunden im Ziel. Zwar verpasste sie zwar knapp die 5 Stundenschallmauer, aber was die Zeit wert war, das zeigte erst die Anzeigetafel. Das bedeutete das sie viertschnellste Amateurin wurde und ihre Altersklasse W 30 klar gewann. Damit wurde ihr Traum wahr und als Zugabe erhielt sie für ihren Sieg die Qualifikation für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaften in Neuseeland. Mit ihrem Gesamtrang 158 aller Starter/innen lies noch über 1300 Dreikämpfer hinter sich.
Ironman 70.3 Zell am See, Ergebnis: Justine Jendro, Swim 34.07 min, Bike 2.38.25 Std, Run 1.41.29 Std, Gesamt 5.00.37 Std., 1. Platz W 30, Gesamtrang 4 aller Amateur Frauen, Platz 158 insgesamt